Gestalttherapeutische Kinder- und Jugendlichentherapie ist besonders hilfreich, wenn junge Menschen emotionale, soziale oder verhaltensbezogene Schwierigkeiten haben, da dieser Ansatz spielerisch und kreativ ist und gleichzeitig tiefere emotionale Prozesse anspricht. Sie ist vor allem in folgenden Umständen nützlich:
- Emotionale Probleme:
Kinder und Jugendliche, die unter Angst, Traurigkeit, Wut oder Depression leiden, profitieren von der Gestalttherapie, da sie ihre Emotionen in einem sicheren Rahmen ausdrücken und verstehen können. - Verhaltensauffälligkeiten:
Bei aggressivem, ängstlichem oder zurückgezogenem Verhalten hilft die Therapie, die zugrunde liegenden Bedürfnisse und Konflikte zu erkennen und alternative Verhaltensweisen zu entwickeln. - Schwierigkeiten in der Schule oder mit Gleichaltrigen:
Wenn Kinder und Jugendliche mit Mobbing, Leistungsdruck oder sozialen Ängsten kämpfen, bietet die Gestalttherapie einen Raum, um diese Themen zu bearbeiten und neue Wege im Umgang mit sozialen Beziehungen zu finden. - Familiäre Belastungen:
Bei Scheidung, Verlust eines Familienmitglieds oder anderen familiären Konflikten hilft die Gestalttherapie, emotionale Belastungen zu verarbeiten und sich mit den veränderten Lebensumständen auseinanderzusetzen. - Identitätsfindung und Selbstwert:
Besonders im Jugendalter ist die Entwicklung des Selbstwertgefühls und der eigenen Identität zentral. Die Gestalttherapie unterstützt Jugendliche dabei, ihre eigenen Bedürfnisse, Wünsche und Werte zu entdecken und zu akzeptieren. - Entwicklungsbedingte Herausforderungen:
Wenn Kinder oder Jugendliche Entwicklungsstörungen oder Anpassungsschwierigkeiten haben, kann die Therapie helfen, emotionale und soziale Kompetenzen zu stärken.
Die gestalttherapeutische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen nutzt häufig kreative Methoden wie Spielen, Rollenspiele, Malen, Zeichnen oder den Einsatz von Figuren, um emotionale Themen auf einer spielerischen Ebene zugänglich zu machen. Sie fördert Selbstwahrnehmung, Ausdruck und das Verständnis der eigenen Emotionen und Bedürfnisse, was besonders in der kindlichen und jugendlichen Entwicklung wertvoll ist.
Die Kinder- und Jugendlichentherapeut*innen am HIGW beziehen das Familiensysteme und das Umfeld, in dem die Kinder und Jugendlichen leben in ihre Arbeit mit ein. Ein enger Kontakt zu den Eltern ist Teil des therapeutischen Prozesses.